Inne halten
Endlich steht der Advent wieder vor der Tür. Die ersten Weihnachtsmärkte haben schon geöffnet, vielleicht wurde schon der erste Crêpe gegessen und der erste Glühwein getrunken. In der KJA hatten wir unser alljährliches Adventskranzbinden und von Freundinnen weiß ich, dass sie die Weihnachtsbäckerei auch schon gestartet haben. Meine Nachbarin hat letzte Woche sogar ihren Tannenbaum aus dem Keller geholt und in ihre Wohnung gestellt. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie: „Dann kann ich mich länger daran erfreuen, die Adventszeit geht ja immer so schnell vorbei".
Ja, mir geht es manchmal auch so. Manchmal habe ich sogar ein wenig Sorge, dass ich den Advent „nicht gut genug“ zelebriere – werde ich mich „richtig“ auf den Advent einstimmen können? Werde ich in dieses „feeling“ reinkommen, in dieses heimelige Gefühl von Kerzenschein, Lichterketten, Plätzchenduft und schöner Musik? Oder werde ich vor lauter Terminen, Verabredungen und Adventsessen – welche auch alle schön sind – nicht richtig zur Ruhe kommen können? Denn, ich finde, das sollte der Advent vor allem sein: eine Zeit der Ruhe und der Besinnung.
In „Besinnung“ steckt „Sinn“ – vielleicht mal in allem Trubel, dem schönen wie dem hektischen, „Besinnungs-Momente“ einplanen: Wie möchte ich diese Adventszeit für mich gestalten? Welchen Sinn möchte ich dieser Adventszeit verleihen?
Ich möchte euch einen kleinen Text von Tina Willms mit in diese Zeit geben:
Laufschritt
Ich wünsche dir einen, der dich aufhält,
wenn du in den adventlichen Laufschritt fällst.
Er stelle sich in deinen Weg, freundlich, aber bestimmt,
sodass du innehalten und zu Atem kommen kannst.
Ich wünsche dir einen, der den Ton leise dreht,
wenn es um dich oder in dir lärmt und brummt.
Er öffne dein Ohr, damit du unter all den Geräuschen
die Stimme des Engels vernimmst, der von Freude singt.
Für das Team der KJA Wuppertal
Julia Bartoschek
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